Alleinsein

Ab und zu, immer mal wieder, dann und wann – mache ich mir eine Auszeit.

Das habe ich schon als Jugendlicher gemacht, man glaubt es kaum. Ich erinnere Osterferien, irgendwann zwischen der 8. und 12. Schulklasse. Meine Eltern waren in den Urlaub verreist. Mein Bruder mit ihnen. Ich nicht, ich wollte nicht, wollte daheim bleiben. Aber all meinen Schulfreunden habe ich erzählt, ich würde mitfahren.

Die mich aus dieser Zeit noch kennen, mögen mir diese kleine Notlüge verzeihen. War ja nicht persönlich gemeint. Aber ich glaube, sie selbst waren zu der Zeit auch alle verreist oder unterwegs.

Wie dem auch sei, das waren knapp drei Wochen, wunderbar und unvergesslich. Und ganz für mich. Niemand da. Na gut, meine Katze, die war da. Aber die war cool. Wir waren beide partnerschaftliche Einzelgänger.

Echt gut. Für mich war das echt gut. Und auch heute noch ist sowas für mich gut. Ganz so rigoros bin ich da zwar nicht mehr, aber ich sorge schon immer mal wieder für das Alleinsein.

Mindestens die ganzen Kanäle abschalten. Smartphone, Laptop, Internet, Telefon, Kalender. Alles mal aus. Die „Digitalen Diktatoren“, wie Prof. Harald Lesch sie so hübsch nennt, runterfahren, aussperren, abschalten. So weit es eben geht. (Ich bin ja schon sehr abhängig davon, allein, was den Job angeht.)

Aber gut, so weit es eben geht. Und so habe ich mir auch mit meinem Blog hier eine kleine Auszeit eingeräumt.

Und umso schöner ist es nach so einer kleinen Fastenzeit wieder zu schreiben und die schönen Blogs aus meiner Nachbarschaft zu lesen.

Wie gut, hier – und gar nicht allein – zu sein. :)

4 Antworten auf “Alleinsein”

  1. Phasen selbstgewählten Alleinseins finde ich wunderbar. Manchmal strömt so viel auf allen Kanälen auf mich ein, ich selbst „verströme“ mich (und sei es nur, weil ich alles mit-erlebe und -fühle, mir zu viele Gedanken mache, oder an anderer Stelle zu wenig, was sich auch nicht gut anfühlt. Irgendwann erlebe ich es als eine Art von Ertrinken. Ich rudere immer verrückter um mich, selbst wenn längst schon angebracht wäre, einfach loszulassen – das Geschehen rundum geschehen zu lassen. Eine Weile Abtauchen, mich auf mich selbst besinnen. Wohltuend.

    Schön, wieder von Dir zu lesen. ✨

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