
Mittwochsgedanken
Es war ein langes Gespräch. Ging auf und ab, hin und her. So richtig einig wurden wir uns nicht. Nicht mehr – oder eigentlich noch nie…
Mir fällt auf, dass ich in deiner Gegenwart selten über meine Gegenwart spreche. Mehr über Vergangenes, Episoden aus meinem früheren Leben. Ist das ein Zeichen von: „an der Vergangenheit kleben“? Rückständig sein, in Nostalgie aufgehen und nicht im so oft zitierten „Hier und Jetzt“?
Ich bin zum Schluss gekommen: nein, ist es nicht.
Das Gegenteil. Was in der Vergangenheit liegt, ist vergangen. Entscheidungen hab’ ich getroffen. Fehler habe ich gemacht. Gutes ist passiert. Nicht Gutes genauso. Und von all dem, kann ich erzählen, das ist freigegeben.
Doch in der Gegenwart, da ist, was mir wichtig ist, ist das, was ich entscheide. Da rede mir bitte nicht rein. Fehler mache ich selbst, weise mich nicht darauf hin. Du siehst den Abgrund vor mir? Du kennst meine Abgründe nicht. Und meine Erfolge willst du feiern? Warum? Du hast nichts dazu beigetragen. Das glaubst du nur, weil du deine Meinung dazu kundgeben musst. Jedoch: die Arbeit, die Mühe, die Ängste und den Kampf der Überwindung – das werde alles nur ich durchstehen.
Lass mich.
Meine Vergangenheit, die geb‘ ich frei, ich schenk’ sie dir. Und meine Gegenwart, die bleibt schön hier.
Mit deiner Vergangenheit könnte ich nichts anfangen, genauso wenig wie du mit meiner. Wenn du aber deine Gegenwart mit mir nicht teilen möchtest, werden wir auch keine Zukunft haben.
(nur poetisch gemeint)
VG ;-)
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…an Deinem poetischen Gedanken ist was dran! Danke dafür! 😉
LG!
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Genialer Text!
Den werde ich mal heute mit mir rumtragen!
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…oh…das ist aber eine schöne Vorstellung! ☺️
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