Warum nur, warum, warum schreib’ ich nicht mehr?

Foto: Farouk – "Welche Antwort ?"
Foto: Farouk – „Welche Antwort ?“

Ist es, weil ich so viele Dinge zu tun habe, die mich davon abhalten? Ist es, weil ich so viele Gedanken habe, die mir das Denken verdrängen? Sind es die vielen Menschen, die irgendwas von mir woll’n? Die mir die Zeit stehlen, zu tun, was ich so gern tun möchte? Sind es die Pflichten, die mich verpflichten anders zu handeln als ich mir wünsche?

Ruhe.

Es ist vielleicht auch der Lärm in meinem Kopf, der es mir unmöglich macht, einen klaren Gedanken zu fassen. Den einen Gedanken bis zu Ende zu denken, bevor der nächste Gedanke sich reindrängt und dann ist wieder Ende mit Denken. Und dann, schon wieder, der nächste. Gedanke. Gedanke. Gedanke.

Verrückt.

Vielleicht bin ich ja das! Wer weiß das schon. Ich nicht. Du?

Ganz ehrlich. Ich wollte nicht so einen Wirrwarr hier schreiben. Nein. Ein lieber Mensch, die ich sehr schätze, sagte mir neulich, sie sagte: „Wenn du nicht weißt, warum du nicht mehr für deinen Blog schreibst, schreib’ doch mal einen Beitrag genau darüber, warum du nicht schreibst!“

Nun, Danke, liebe Berit, hier bin ich und schreibe genau darüber.

Ich glaube, neben dem Gefühl, dass mein Kopf droht zu explodieren, weil ich manchmal nicht mehr weiß, wo er, also der Kopf, mir steht, mit all diesen vielen Dingen, die mir über selbigen, meinen Kopf also, steigen. Was?

Also: mein Kopf.

Da fängt offenbar all das an. So ist es, nicht wahr? Es sind die Gedanken, sie formen meine Welt. In meinem Kopf.

Hast Du bis hier her gelesen? Danke. Dann weiß ich, Du meinst es ernst und interessierst Dich.

Es ist so: ich möchte ein Buch schreiben. Aber ich tue es nicht. Ich komme nicht voran. Und dann dachte ich, vielleicht liegt es an meinem Blog. Der kostet mich viel Zeit. Und Energie. Und Kraft. Von all dem habe ich aber wenig. Drum dachte ich: hör auf zu bloggen – lenk alle Energie auf dein Buch.

Hat nicht geklappt. Bisher nicht. Ich gebe das nicht auf. Aber bis dahin nicht mehr bloggen? Nicht mehr schreiben auf meinem Blog? Nein.

Das Bloggen, es fehlt mir. Sehr.

Und nun?

Ich muss nachdenken…

Und was denkst Du?

17 Antworten auf “Warum nur, warum, warum schreib’ ich nicht mehr?”

  1. Ich denke, dass die Vornahme „ein Buch zu schreiben“, nicht sehr klug ist. Das ist ein zu großer Brocken, um anzufangen. Aber schreiben in kleinen Stücken, das geht. Immer. Manchmal wächst dann ein Buch daraus hervor, manchmal nur ein Blogeintrag. Und manchmal hilft ein Blogeintrag einem Buch auf die Sprünge, weil die richtigen feedbacks kommen. Oder weil das Schreiben so ins Fließen gerät. Oder auch nicht. Es ist eine Frage, die sich nur empirisch beantworten lässt.

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    1. Ja, da ist wahrscheinlich sehr richtig, was Du sagst. Ein zu großer Brocken. Das ist ja unüberschaubar, nicht wahr. Das ist, als würde ich im nächsten Frühjahr den großen Marathon laufen wollen, ohne je zuvor auch nur einen 800 Meter Lauf probiert zu haben. Oder?

      Ich wollte das gar nicht hier in meinen Blog bringen. Aber was soll’s. Ich fang mal mit ’nem 50 Meter Lauf an. Ich trau mich mal, meine erste Kurzgeschichte hier in meinen Blog zu stellen. :)

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  2. Mir geht es auch so. Seit einiger Zeit schon fehlen mir die Worte. Gedanken hätte ich ja viele. Zu viele. Es fällt mir schwer, sie in Worte zu fassen. Es passiert zu viel in meinem Leben, in der Welt. Irgendwann kann ich vielleicht darüber schreiben. Alles hat seine Zeit. Morgen gehe ich auf den Berg. Wer weiss, vielleicht werden mir Worte geschenkt :-)
    Alles Liebe Brig

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    1. Ich kenn‘ das gut. Wenn es so viel wird, dass man nur noch „stumm“ sein kann…

      Ich wünsche Dir ganz viel Ruhe auf dem Berg, auf den Du morgen gehst. …und selbst wenn es Dir keine Worte schenkt…dann aber bestimmt einen guten und schönen, freien Moment… :) Das wünsche ich Dir!

      Liebe, Grüße,
      Farouk

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  3. Lieber Farouk, ich habe mich oft gefragt, wie es Dir geht. Vielleicht bist Du zu sehr im Außen beschäftigt? Ich mag die Art wie Du schreibst. Du solltest auf jeden Fall weitermachen. Geh in kleinen Schritten. Wenn Du großes Interesse an Deinem Buchinhalt hast, wird es gelingen. Ich drück die Daumen!

    Herzliche Grüße
    Gisela

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  4. Wie es so schön beschreibst….Gedanken! Versuch es doch einmal mit Fühlen. Gedanken setzen uns unter Druck, und ich weiß wovon ich spreche. Schreibe, was du fühlst, wie es dir ergangen ist, und wie du damit umgehst, Stück für Stück. Und dann kann ein Buch daraus werden, ein Ratgeber?!, eine Geschichte, deine Geschichte.
    Ich habe einen Bekannten, hier im Block, der hat aus seiner Krebsgeschichte im Blog, ein Buch gemacht, Vielleicht interessiert dich seine Geschichte?!Vielleicht kennst du ihn ja bereits?! Alexander Greiner, “ Als ich dem Tod in die Eier trat“. Vielleicht inspiriert dich das!? Ich sag nur, lass es raus….das hilft immer!! LG aus Berlin

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    1. Ja, Du hast Recht! Natürlich. Die eigenen Gefühle niederschreiben zu etwas, was jemand anderem eine Geschichte erzählt. Das ist es, um das es geht. Ich bin wohl noch auf der Suche, wie ich das mache…ob ein Buch oder etwas anderes. Und Danke für Deinen Tipp! Ich werde mich gleich mal auf die Suche machen nach Deinem Bekannten. Der Titel ist auf jeden Fall ziemlich cool! :)
      Liebe Grüße zurück nach Berlin!

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  5. Lieber Faoruk, zunächst einmal freue ich mich, wieder von dir zu hören bzw. Zu lesen. Ich kann Gerda nur beipflichten. Nimm dir nicht so einen großen Brocken vor. Ich kann selber ein Lied davon singen, ein Buch zu schreiben. Immer wieder finde ich Tagebuchnotizen, in denen ich schreibe, das ich „eigentlich“ schreiben will. Du siehst, das Phänomen ist bekannt. Mein Tipp gegen die vielen Gedanken heißt Meditation. Das ist für mich „das“ Instrument, die Gedanken an die Leine zu legen. Gelingt nicht immer, aber da heißt es dranbleiben. Zen ist sehr hilfreich auf dem Weg zu mehr Gelassenheit. Ich wünsche dir jedenfalls; dass du geduldig mit Dir bist. Ein Patient aus der Behindertenwerkstatt, in der ich lange gearbeitet habe sagte einmal: „Ich muss mir nicht alles von mir gefallen lassen“ Das ist einer meiner Lieblingssätze geworden. In diesem Sinne, alles Liebe, Marie

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    1. Liebe Marie,
      Danke, das freut mich sehr!
      ich sitze hier schon eine Weile vor meinem Bildschirm und nicke schmunzelnd zu diesem Satz: „Ich muss mir nicht alles von mir gefallen lassen.“
      Die Sache mit dem „Brocken“, den Du und Gerda hier benennt…ja, da ist sicher was dran. So ein „Projekt Buch“ ist ja regelrecht ein Magnet für ewig andauernde Prokrastination. ;) Und während ich hier mit Euch so darüber nachdenke, ergibt sich tatsächlich die wichtige Frage: Warum? Was ist das Ziel? Und da muss ich wohl noch ein- oder zweimal drüber nachdenken…
      Liebe, Grüße,
      Farouk

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  6. Hallo lieber Farouk,

    ich kenne diese Gedanken Spiralen, Staus, Wirbel… wie auch immer man so etwas bezeichnet …. nur zu gut. Warum ist das so? – Vielleicht ist der Ansatz, die Frage unpassend… Denn im Grunde gibt es nicht die eine Ursache, letztendlich kann man dieses Frage spiel unendlich Spielen.

    Ein Buch zu schreiben ist ein großer Brocken wie Gerda so schön beschrieb. Vielleicht ist der Blog dein Buch. Jeder Beitrag ein Kapitel, jede Kategorie ein eigener Abschnitt deiner Geschichte. Dein Blog ist sehr erfolgreich und du hast einige Follower (Fans wenn man so will ;) )
    Warum dann ein Buch schreiben, wenn der Blog dir so viel Freude bereitet? Wenn diese Art zu schreiben zu dir passt und gut ist, warum die Richtung ändern?

    Wie schon, in den vorherigen Kommentaren, erwähnt wurde: Vielleicht wächst ein Buch daraus? Lass es fließen :)
    (Den Ratschlag sollte ich vielleicht auch mal beherzigen *lach*)

    Ich wünsche dir, dass du deinen Rythmus wieder findest und deine Gedanken wieder ins Gleichgewicht kommen.
    LG Frieda

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    1. Hallo, liebe Frieda,

      ja, vielleicht ist die Frage (ich habe sie gerade oben in meiner Antwort auf Maries Kommentar sogar „wichtig“ genannt) tatsächlich unpassend, wie Du sagst. Und vielleicht ist tatsächlich mein Blog mein Buch, ja. Hat der Blog mich doch erst zum Schreiben gebracht. Was ich mir noch von mir selbst wünsche, ist, dass ich weiterhin nicht darauf achte, ob mein Blog erfolgreich mit möglichst vielen Followern ist. Aber Deine Idee mit den Fans find‘ ich süß, Danke! ;)

      Was mir immer so sehr gefallen hat und immer noch gefällt am Bloggen ist, dass es eben lebendig bleibt und nie aufhört. Ein Buch ist ja auch irgendwann zu Ende geschrieben – und dann?

      Ich lasse es einfach mal weiter fließen… ;)

      Vielleicht probiere ich auch noch etwas ganz anderes – ich schreibe und lese vor. Ein Hörbuch? Im Laufe des Schreibens! Gewissermaßen. Dieser Gedanke gefällt mir. Ich muss ihn noch weiter denken…

      Ich find‘ es sehr cool, wie wir alle hier gemeinsam darüber „sprechen“ und Ideen austauschen. Das ist wirklich sehr inspirierend,

      Danke! :)

      Liebe Grüße zurück an Dich!
      Farouk

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