Ein neues Gefühl von Zusammen

Foto: Farouk - Schalkenmehrener Maar
Foto: Farouk – Schalkenmehrener Maar

Ich bin ganz bei mir und bin dabei ganz leise. Ich habe keine Angst, denn Alles wird sein, wie es sein will. So eine Zeit, wie wir sie jetzt erleben, zeigt neue Gesichter in uns. Neue Gedanken. Neue Ängste, neue Sorgen. Neue Ideen. Ein neues Gefühl von: Zusammen.

Die Welt, so scheint es mir, ist mehr Eins geworden mit der Pandemie. Es sind nicht mehr Bilder von hungernden Kindern ganz weit weg, irgendwo in Afrika. Nicht mehr nur Nachrichten aus der fremden Welt, irgendwo im Nahen Osten. Nicht mehr nur Schreckensmeldungen von Terror, irgendwo in einer Stadt, Gott sei Dank doch wieder woanders.

Nein, es ist weit weg und es ist hier ganz nah. Du gehst raus zur Tür und es ist da. Hier, genau wie dort, Milliarden Kilometer rund um die Welt. Ganz gleich welche Kultur es auch ist, Chinesisch, US-Amerikanisch, Italienisch. Christlich, Islamisch, Jüdisch-Orthodox. Oder so, wie wir hier halt so sind. Wir alle sind jetzt gleich. Wir alle, wir. Wir teilen unsere Ängste, haben die gleiche ungewisse Zukunft, die gleichen gemeinsamen Hoffnungen. Und: leben, wir alle wollen leben.

Ach wär’ es doch immer so wie jetzt.

10 Antworten auf “Ein neues Gefühl von Zusammen”

  1. Hallo Farouk, wenn es ‚immer so wie jetzt‘ sein soll, dann doch bitte nicht aus Angst. Man könnte den anderen respektieren, egal welche Hautfarbe er hat oder Religion. Jetzt haben alle Kulturkreise dieselbe Angst…so wie jeder Mensch Angst vor dem Sterbevorgang, dem Tod hat. Der Tod ist etwas Allgemeingültiges.

    Hier sehe ich immer noch, wie vor allem ältere Menschen im Gartencenter flanieren, so als wären Ferien. Sie haben nichts verstanden. Es scheint schwierig zu sein, das Leben global zu betrachten…das Ego auszuschalten.
    Man muss Angst haben, zur jetzigen Zeit mit einer anderen Krankheit krank zu werden.

    Es ist nicht alles schlecht. Dankbar bin ich, für die selbstlose Arbeit Einiger.
    Aber Du hast recht: Der Zusammenhalt sollte immer so sein…nicht gezwungenermaßen, sondern selbstverständlich.
    „imagine all the peoples living life in peace“

    Bleib gesund und viel Kraft wünscht Gisela

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    1. Hallo Gisela, ja, so wie Du können wir alle dankbar sein (und bin auch ich) für die vielen Menschen, die weitermachen und ohne die gar nichts mehr laufen würde. Und hoffen, dass ein Umdenken beginnt und wir enger zusammenstehen…

      Was ich jetzt machen werde? Ich mach den Song an von John Lennon und träume ein bisschen wie er es getan hat!

      …imagine…

      Dir auch viel Kraft und Gesundheit!
      Farouk

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  2. einverstanden. Nur soooo weit weg, wie du schreibst, sind die anderen Menschen nie gewesen, („Milliarden km“). der Erdumfang beträgt gerade mal 40.075,017 km. Ist ja nicht so viel, oder? Da könnten wir uns fast von Ferne umarmen.

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  3. Alle Menschen sind gleich in der Vergänglichkeit, im Tod. Und ja, im Moment ist unser aller Leben bedroht.

    Doch die, die in den Slums in Afrika, Indien etc. leben, leben eng auf eng, mit mehreren Generationen in einem Haus. Und sie haben kein fließendes Wasser. Manchmal müssen 50 Menschen eine Toilette teilen. Sie haben nicht unseren Komfort, ein eigenes Bad, Zugang zu Hygieneartikel, Wasser ein Grundrecht. Und dadurch ist ihr Risiko höher zu sterben.

    Und in Indien haben die einfachen Arbeiter demonstriert. Sie leben dort von der Hand in den Mund. Und auch das haben sie nicht mehr. Sie haben Ausgangssperre und damit keinen Zugang zu ihrer Arbeit. Sie haben keine Arbeitslosenversicherung, keine Kurzarbeit, keine staatlich geförderten Kredite, nichts außer Armut und Hunger.

    Und nicht überall in der ganzen Welt ist das Krankensystem gut aufgestellt. Schaut Euch Spanien, Italien und Frankreich an. Wo ist da unser vereintes Europa geblieben. Alle haben auf sie geschaut, ohne Hilfe anzubieten. Zuerst war jede Nation nur für sich selbst da. Hat ihre Grenzen geschlossen und ist in den Krieg gegen einen unbekannten Feind.

    In griechischen Flüchtlingslagern wurde Essen und Wasser rationiert. Menschen werden krank, sind unterernährt und keiner unternimmt etwas dagegen. Keiner hat Erbarmen mit den Leidenden dort.

    Ja, wir müssen noch sehr viel lernen. Vom Zuschauen allein werden die globalen Probleme nicht gelöst. Und auch Covid-19 bringt nicht alle zu gemeinsamen Handeln. China fragt erstaunt, warum Deutschland nicht auf ihre Erfahrungen baut. Immerhin haben sie eine sehr gute Erfahrung gemacht, bei der Behandlung des Virus. Und der erste Verdacht von Lobbyismus und Verwicklungen zur Pharmaindustrie wurde veröffentlicht.

    Und auch im Alltag ist immer wieder Egoismus und Rücksichtslosigkeit zu sehen. Ganz ehrlich, auch nach dieser Krise schleicht sich wieder Gewohnheit ein. Vieles wird wie so oft vergessen. Leider. Das liegt wohl im Wesen des Menschen. Krieg, – und damit das Niederlegen aller Waffen -, wurde ja auch nie wirklich abgeschafft.

    Aber wenn wir alle das nicht vergessen, wenn wir uns die Hände reichen, und gemeinsam immer wieder an diese Zeit erinnern, dann können wir vielleicht etwas verändern. Lasst uns die Hände darauf geben und das beste daraus machen.

    Liebe Grüße und Alles Gute
    Ursula

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    1. Liebe Ursula,

      vielen lieben Dank für Deinen Beitrag. Ich finde, da ist so viel drin, und ich musste das auch erstmal richtig „sacken“ lassen und darüber nachdenken. Wahrscheinlich antworte ich auch jetzt erst so spät.

      Ja, es ist natürlich so, wie Du schreibst. Alles, was wir hier erleben, geschieht auf ganz hohem Niveau. Und all die Gedanken, die wir haben, würden wir uns vielleicht gar nicht machen, wenn es uns wirklich schlecht ginge, unsere Leben wirklich bedroht wären – z.B. wenn wir nicht einmal sauberes Trinkwasser hätten.

      Ich glaube, was wir tun können, ist hoffen und daran glauben. Und im Kleinen etwas verändern.

      Liebe Grüße zurück an Dich

      Farouk

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